Steinbruch Weiberner Tuff
In unserem Steinbruch Weibern bauen wir seit rund 4 Jahrzehnten Tuffsteinmaterial ab. Das 7 Hektar große Areal liegt innerhalb des historischen Tuffsteingebiets. Hier gewinnen wir im Tagebau Rohblöcke in einer durchschnittlichen Größe von ca. 250/180/110 cm (Gewicht 1,6 Tonnen/pro cbm). Die Blöcke werden durch Schrämmen herausgesägt und mittels Bohrlöcher und Luftkissen abgekeilt. Der Weiberner Tuff ist eine feinkörnige Tuffart mit hellbeiger Grundfarbe und mittleren bis größeren grauen bis dunkelgrauen Einschlüssen aus Basalt oder Bims. Der Stein eignet sich für die unterschiedlichsten Steinmetzarbeiten im Hochbau, insbesondere für Restaurierungsarbeiten wie die Herstellung von profilierten Details und Maßwerken. Er ist eng verwandt mit Riedener Tuff und dem Römer Tuff
Geologie
Tuff aus der östlichen Eifelregion ist ein aus verfestigtem vulkanischem Auswurfmaterial gebildeter Naturstein, der im Quartär entstanden ist. Wegen seines vulkanischen Ursprungs wird er in der Regel zur Gruppe der Vulkanite bzw. Magmatite gezählt. Weiberner Tuff wird als Leuzit-Phonolith-Tuff bezeichnet. Es handelt sich um ausgebildete Aschetuffe mit Einsprenglingen aus devonischen und vulkanischen Gesteinsbruchstücken. Der Weiberner Tuff lagert als Sohle 6 bis 7 m unterhalb der Oberfläche.
Technische Daten
Aufgrund seiner geringen Rohdichte war Weiberner Tuff ein beliebtes Baumaterial. Heute wird es bevorzugt im Fassadenbau, zur Restaurierung sowie für Bildhauerarbeiten eingesetzt. Das vergleichsweise weiche Gestein lässt sich besonders gut be- und verarbeiten und ist beständig gegen Witterungseinflüsse und aggressive Luftschadstoffe. In Deutschland gibt es keine weiteren Vorkommen des Tuffsteins noch existieren andere Gesteinsarten, die dem Tuff in seinen spezifischen Eigenschaften vergleichbar sind.
Bearbeitungen / Oberflächen
Scharrieren
Bei dieser handwerklich-technisch anspruchsvollsten Bearbeitung werden mit einem Scharriereisen (6-10 cm) und einem Knüpfel parallele Rillen in die Gesteinsoberfläche eingearbeitet. Durch Variieren der Scharrierschläge (Schräg-Hieb, Radial-Hieb, Doppelschlag) kann die Ansicht individuell gestaltet werden.
Beilen
Bearbeitung mit dem Steinbeil (schräg oder senkrecht zur Sichtfläche) Gebeilte Oberflächen betonen den Charakter des Steins und ergeben eine lebendige, leichte Anmutung.
Bossieren
Beim Bossieren werden Oberfläche und umlaufende Kanten des Steins mit Fäustel und Sprengeisen behauen. Sogenanntes Bossenwerk eignet sich besonders für Mauersteine und die Ansichtsfläche von Stufen oder Fensterbänken. Bossierte Flächen wirken rustikal und natürlich.
Spitzen
Eine der ältesten Techniken der Steinbearbeitung, bei der die Sichtflächen mit Fäustel und Spitzeisen bzw. Pressluftwerkzeug bearbeitet werden. Je nach Wahl des Spitzeisens (grob, mittel oder fein) lässt sich das Bild der gespitzten Fläche hinsichtlich Intensität und Verlauf variieren.
Kröneln
Aufrauen der Oberfläche mit dem Kröneleisen. Das Kröneln spielt besonders bei der originalgetreuen Rekonstruktion von Bauteilen eine große Rolle, mitunter dient diese Oberflächenbearbeitung auch als Vorbereitung für das Beilen oder Scharrieren.
Geschliffen, Korn 120
Mittlerer Schliff, mit sichtbaren Schleifspuren. Die Farben wirken seidenmatt und die Struktur bleibt erkennbar.
Bemusterungen sind unverbindlich und zeigen nur allgemein das Aussehen des Steines. Digitale Abbildungen, Handmuster und Abschläge können niemals alle Unterschiede in Farbe, Zeichnung und Gefüge in sich vereinigen. Vorkommende Struktur- und Farbunterschiede, Trübungen, Aderungen, Poren, Einschlüsse, Einsprenglinge, oder andere mögliche, natürliche Eigenschaften eines Materials können, keinen Anlass zu Beanstandung geben. Auskittungen sind bei verschiedenen Materialien unvermeidbar und werden fachgemäß durchgeführt. Der Auftraggeber hat mit den Wechselfällen zu rechnen, die bei Naturstein vorkommen.
Produkte / Lieferprogramm
Aus den in unserem Steinbruch Weibern gewonnenen Rohsteinen fertigen wir für Sie eine Vielzahl von Tuffstein-Produkten