Steinbruch Ettringer Tuff
Seit 1986 betreiben wir auf einem Areal von rund 2 Hektar unseren Steinbruch Ettringer Tuff. Die Gewinnung des Ettringer Tuffsteins erfolgt umweltschonend im Tagebau mit einer Schrämmmaschine. Sprengungen sind keine erforderlich. Zum Transport in unser nahegelegenes Sägewerk werden die Rohblöcke auf Größen von ca. 250/180/110 cm (Gewicht 1,9 Tonnen/pro cbm) zugerichtet. Der Stein kommt heute bevorzugt im Fassadenbau zum Einsatz sowie als profilierte Steinmetzarbeit im Restaurierungsbereich. Er ist eng verwandt mit Riedener Tuff und dem Römer Tuff.
Geologie
Ettringer Tuff ist ein aus verfestigtem vulkanischem Auswurfmaterial gebildeter Naturstein, der im Quartär (vor 450.000 bis 350.000 Jahren) entstanden ist. Geologisch handelt es sich um leuzitphonolithischen Tuff. Das Material besitzt eine hellbraune bis beige Grundfarbe mit gelblich bis olivgrauen, gleichmäßig verteilten Einschlüssen. Da es sich hier um ein eng begrenztes Tuffsteinvorkommen handelt, steht kein weiterer Standort zum Abbau zur Verfügung. Im Unterschied zum Weiberner Tuff ist der Ettringer Tuff in seiner Struktur lebhafter und bunter. Die Einschlüsse sind größer und zahlreicher. Außerdem verfügt der Ettringer Tuff über eine höhere Druckfestigkeit.
Technische Daten
Aufgrund seiner geringen Rohdichte ist Tuff ein beliebtes Baumaterial, das bevorzugt im Fassadenbau, zur Restaurierung sowie für Bildhauerarbeiten eingesetzt wird. Das vergleichsweise weiche Gestein lässt sich besonders gut be- und verarbeiten und ist beständig gegen Witterungseinflüsse und aggressive Luftschadstoffe. Viele historische Bauwerke wie der Hamburger Hauptbahnhof oder Bauwerke wie das Charlottenburger Tor und die Charlottenburger Brücke in Berlin ebenso wie viele Sakralbauten des Rheinlandes und moderne Fassaden-Architektur sind mit Tuffstein gestaltet.
Bearbeitungen / Oberflächen
Scharrieren
Bei dieser handwerklich-technisch anspruchsvollsten Bearbeitung werden mit einem Scharriereisen (6-10 cm) und einem Knüpfel parallele Rillen in die Gesteinsoberfläche eingearbeitet. Durch Variieren der Scharrierschläge (Schräg-Hieb, Radial-Hieb, Doppelschlag) kann die Ansicht individuell gestaltet werden.
Beilen
Bearbeitung mit dem Steinbeil (schräg oder senkrecht zur Sichtfläche) Gebeilte Oberflächen betonen den Charakter des Steins und ergeben eine lebendige, leichte Anmutung.
Bossieren
Beim Bossieren werden Oberfläche und umlaufende Kanten des Steins mit Fäustel und Sprengeisen behauen. Sogenanntes Bossenwerk eignet sich besonders für Mauersteine und die Ansichtsfläche von Stufen oder Fensterbänken. Bossierte Flächen wirken rustikal und natürlich.
Spitzen
Eine der ältesten Techniken der Steinbearbeitung, bei der die Sichtflächen mit Fäustel und Spitzeisen bzw. Pressluftwerkzeug bearbeitet werden. Je nach Wahl des Spitzeisens (grob, mittel oder fein) lässt sich das Bild der gespitzten Fläche hinsichtlich Intensität und Verlauf variieren.
Kröneln
Aufrauen der Oberfläche mit dem Kröneleisen. Das Kröneln spielt besonders bei der originalgetreuen Rekonstruktion von Bauteilen eine große Rolle, mitunter dient diese Oberflächenbearbeitung auch als Vorbereitung für das Beilen oder Scharrieren.
Geschliffen, Korn 120
Mittlerer Schliff, mit sichtbaren Schleifspuren. Die Farben wirken seidenmatt und die Struktur bleibt erkennbar.
Bemusterungen sind unverbindlich und zeigen nur allgemein das Aussehen des Steines. Digitale Abbildungen, Handmuster und Abschläge können niemals alle Unterschiede in Farbe, Zeichnung und Gefüge in sich vereinigen. Vorkommende Struktur- und Farbunterschiede, Trübungen, Aderungen, Poren, Einschlüsse, Einsprenglinge, oder andere mögliche, natürliche Eigenschaften eines Materials können, keinen Anlass zu Beanstandung geben. Auskittungen sind bei verschiedenen Materialien unvermeidbar und werden fachgemäß durchgeführt. Der Auftraggeber hat mit den Wechselfällen zu rechnen, die bei Naturstein vorkommen.
Produkte / Lieferprogramm
Unser Lieferprogramm mit Ettringer Tuffstein umfasst folgende Produkte: